Neue Medien


Im Internet ist vieles möglich: Du findest Informationen, die du zum Beispiel für die Schule brauchst, kannst Musik hören, Spiele spielen und neue Menschen kennen lernen. Du kannst Profile, Blogs und Videos erstellen und den Menschen auf der ganzen Welt mitteilen, wer du bist und welche Interessen du hast.


Begriffe zum Thema Internet auf schwarzem Untergrund

Die MitarbeiterInnen des InfoEck informieren dich zu den aktuellen Trends und Gefahren im Internet und helfen dir dabei, deine Privatsphäre zu schützen. Außerdem erfährst du, welche Dinge du im Internet ohne Probleme machen kannst und was du besser nicht machen solltest, damit du nicht mit dem Gesetz in Konflikt kommst.

Du erhältst auch Informationen und Broschüren zum Thema "Sicherheit im Internet, am Smartphone, Tablet und PC". Bei uns findest du Informationen, Tipps und wichtige Hinweise zum Thema neue Medien. In unserem Infosheet findest du 10 Tipps für einen sicheren Internetumgang:


Jugend Internet Monitor von Saferinternet

Jugend-Internet-Monitor 2023 - So klicken Österreichs Jugendliche

Der Jugend-Internet-Monitor ist eine Initiative von Saferinternet.at und präsentiert aktuelle Daten zur Social-Media-Nutzung von Österreichs Jugendlichen im Alter von 11 bis 17 Jahren.

Zum Zeitpunkt der Umfrage ist WhatsApp mit 96 % die am häufigsten genutzte App. 94 % der Jugendlichen verwenden YouTube. 75 % der Befragten sind auf Instagram aktiv. Danach folgen Snapchat und TikTok mit 69 % bzw. 68 %. In den Top Sechs findet man außerdem noch Pinterest mit 39%. Facebook liegt bei Jugendlichen mit 31 % nur mehr auf Platz 8.

Deutliche Unterschiede sind auch bei der geschlechtsspezifischen Nutzung zu erkennen. Die Apps Pinterest und Tiktok werden lieber von Mädchen genutzt, während  Discord und Twitch bei Jungs beliebter sind.

Alle Details findest du auf der Website von SaferInternet.

Hast du Fragen zu diesen oder anderen Apps und Sozialen Netzwerken? Du kannst dich im InfoEck, der zertifizierten Koordinationsstelle von Saferinternet.at, zu neuen Medien informieren. Außerdem haben wir zahlreiche Broschüren zu den gängigen Apps und vieles mehr zum Mitnehmen.


Apps

Allgemeines

Du kannst die Apps normalerweise über die jeweils entsprechende Plattform des Anbieters downloaden. Bei einer App für iPhones und iPads ist das der Apple App Store, bei einem mobilen Gerät mit einem Android-Betriebssystem ist das Google Play, bei Windows der Windows Market Place.
 

Apps und Datenschutz

Du besitzt ein Smartphone und hast dir auch schon kostenlose Apps heruntergeladen? Du verschickst gerne Fotos und Videos an deine FreundInnen oder postest diese? Weißt du auch, dass du durch die Veröffentlichung deiner Fotos und Videos auf den Schutz deiner Privatsphäre verzichtest und auch die Rechte an deinen Fotos und Videos verlierst?

Generell gilt bei allen Gratis-Apps: (Fast) alle verdienen ihr Geld mit den Daten der NutzerInnen.

Hier findest du ein paar Tipps, wie du dich und deine Daten schützen kannst:

• Installiere ein Antiviren-Programm auf deinem Smartphone, welches regelmäßig alle Apps scannt!
• Schalte dein GPS (Global Positioning System)aus, damit du nicht von Fremden ausspioniert werden kannst oder deine Standortdaten durch die Apps an Unternehmen weitergeleitet werden.
• Überlege dir genau, ob du das Foto oder deine Daten weiterschicken oder online stellen möchtest.

Wenn du damit einverstanden wärst, dass das Foto oder deine Daten in Plakatgröße an einem öffentlichen Platz in deiner Nähe hängen, dann ist es okay. Für weitere Informationen kannst du persönlich im InfoEck vorbeikommen und dich informieren.
 

Apps und Gefahren

Abofallen

Kostenlose Apps finanzieren sich meist über Werbung. Ein großes Problem dabei sind Abofallen. Diese sind oft getarnt als einfache Werbeeinblendung. Oftmals reicht es schon aus, dass du diese Werbeeinblendung antippst und ohne es zu merken, wird ein kostenpflichtiger Vertrag abgeschlossen oder eine versteckte Bestellung gemacht. Du als Nutzer wirst dabei nicht über die Vertragsbedingungen oder Preise informiert.

Wenn du Opfer einer Abofalle geworden bist, solltest du dir Hilfe holen. Watchlist Internet hat auf ihrer Website Organisationen aufgelistet, an die du dich wenden kannst. Nähre Infos dazu findest du auf der Website.

In-App-Käufe

Problematisch sind auch sogenannte In-App-Käufe. In-App-Käufe sind Käufe, die, wie der Name schon sagt, innerhalb einer App stattfinden. Diese kommen vor allem in Spielen vor. Du kannst dir dann Verbesserungen für Spiele kaufen oder bestimmte Funktionen freischalten. Das gefährliche an In-App-Käufen ist, dass die Beträge meist auf den ersten Blick sehr niedrig sind und du so verleitet wirst, dir öfters Extras zu kaufen. So verlierst du schnell den Überblick und bekommst am Ende eine hohe Rechnung.

In-App-Käufe können an deinem Smartphone deaktiviert oder mit einem Passwort gesperrt werden. So hast du eine bessere Kontrolle darüber, wie viel Geld du ausgibst. Außerdem ist so ausgeschlossen, dass du aus Versehen einen In-App-Kauf tätigst.

Ein guter Tipp ist außerdem die Apps immer nur über den offiziellen App-Shop herunterzuladen. Apps von anderen Anbietern könnten mit Schadsoftware infiziert sein. Solche Apps können Handydaten (zum Beispiel dein Adressbuch) unbemerkt übermitteln.
Quelle: klicksafe.de

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Neue Apps auf dem Vormarsch

Symbole zahlreicher Apps sind mit dünnen Strichen verbunden und bilden ein Netzwerk.

Saferinternet.at untersucht jedes Jahr welche Apps und Plattformen von Jugendlichen benutzt werden und wie sich das Verhältnis im Laufe der Jahre verändert. Die erhobenen Daten werden jährlich im sogenannten Jugend-Internet-Monitor veröffentlicht.

Neben den üblichen Favoriten wie WhatsApp, YouTube, Instagram, Snapchat und Co. haben im vergangenen Jahr einige andere Apps an Beliebtheit gewonnen. Wir möchten ein paar dieser Anwendungen etwas genauer unter die Lupe nehmen.

Smartphone mit dem Symbol von TikTok auf dem Display

TikTok

TikTok ist eine App, mit der man bis zu einminütige Videos aufnehmen und mit anderen NutzerInnen teilen kann. Die Videos werden anhand ihrer Hashtags (#) geordnet und es ist somit leichter nach gewissen Inhalten zu suchen. Zu jedem Hashtag und zu jedem Song zeigt TikTok automatisch eine ausgewählte Liste mit den beliebtesten Videos an.

Warum ist TikTok so beliebt?

Die Beliebtheit dieser App nimmt nicht nur unter Jugendlichen mehr und mehr zu. Mittlerweile nutzen auch viele junge Erwachsene die Plattform, um sich selbst darzustellen. Bekannte Persönlichkeiten aus anderen Social-Media-Kanälen nutzen TikTok, um noch mehr Reichweite zu bekommen. TikTok zählt mittlerweile zu den am stärksten wachsenden Plattformen der Welt.

Es geht in erster Linie um Spaß und Kreativität, die man bei sogenannten Challenges ausleben kann. Diese werden einerseits von TikTok selbst, andererseits von der Community vorgegeben. Vordergründig geht es bei vielen dieser Videos vordergründig natürlich um Selbstdarstellung. Veröffentlichte Videos können von anderen bewertet oder kommentiert werden. Andererseits dreht es sich aber oftmals auch einfach ums "Dabeisein" und gesehen werden.

Gibt es eine Altersbeschränkung?

Ebenso wie bereits bei anderen Apps darf die TikTok offiziell nicht von Personen unter 13 Jahren genutzt werden. Personen unter 18 Jahren brauchen laut den Nutzungsbedingungen zumindest die Zustimmung eines oder einer Erziehungsberechtigen. Dieses Mindestalter spielt allerdings in der Praxis kaum eine Rolle, da auch jüngere Kinder TikTok problemlos herunterladen und nutzen können. Zu beachten ist außerdem, dass beim Hochladen der Videos keine Filterung stattfindet. Das bedeutet, dass sich zum Beispiel auch Videos mit sexuellen Inhalten auf TikTok weiterverbreiten können.

Worauf solltest du bei der Nutzung von TikTok achten?

Wie bei anderen Apps ist auch bei TikTok bezüglich der preisgegebenen Daten Vorsicht geboten. Um die Anwendung benutzen zu können, muss man sich mit den Nutzungsbedingungen einverstanden erklären und der App Zugriff auf sein Smartphone gewähren. Hierbei liest das Programm automatisch die Kontaktliste und das Telefonbuch aus.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist das Thema Urheberrecht. Die auf TikTok hochgeladenen Clips können auch auf Facebook, Instagram und WhatsApp geteilt werden. NutzerInnen wissen oft nicht, dass ihre erstellten Videos nicht ausschließlich ihr Werk sind. Songs, die innerhalb der App verfügbar sind, sind nur für die Plattform TikTok lizenziert! Wenn diese urheberrechtlich geschützte Musik im Internet weiterverbreitet wird, kann dies rechtliche Auswirkungen haben. Außerdem gilt, sobald andere Personen im Video zu sehen sind, auch das Recht am eigenen Bild!

Ebenfalls zu beachten ist die Kostenfalle. Die Grundversion von TikTok ist zwar kostenlos, jedoch ist es über In-App-Käufe möglich sogenannte Coins zu kaufen. Diese Coins kann man in Live-Streams prominenten TikToker zukommen lassen. Auch einige Spezialeffekte und Angebote innerhalb der App sind kostenpflichtig.

Leider sind auf TikTok auch Cybergroomer, Mobber sowie Leute aktiv, die sich nur zum Beleidigen anderer angemeldet haben. Wenn die Standardeinstellungen nicht geändert werden, können Unbekannte über die Chat- und Kommentarfunktion Kontakt aufnehmen und eventuell sogar aufdringlich werden. Um Aufmerksamkeit zu erhalten, filmen und teilen manche Jugendlichen freizügige Clips in knapper Bekleidung und aufreizenden Posen. Lobende und anzügliche Kommentare anonymer NutzerInnen bestätigen die jungen Menschen und fordern sie auf, weitere Filme anzufertigen. Und je mehr UserInnen sich so präsentieren, umso leichter fällt es anderen, sich auch so zu zeigen.

 

Logo von Twitch

Twitch

Twitch ist zurzeit das größte Livestreaming-Portal, über das Games gestreamt und angeschaut werden können. Du kannst hier das Spiel, das du gerade spielst, live für ein Publikum übertragen. Über die Chatfunktion kann man miteinander kommunizieren.

Ein Spiel wird oft von mehr als 10.000 ZuschauerInnen verfolgt. Wenn du genügend ZuschauerInnen hast, kannst du auch Werbung schalten. Der Erlös daraus wird zwischen der App und dem/der streamenden SpielerIn aufgeteilt. Einzelne Kanäle kannst du auch kostenpflichtig abonnieren. Außerdem gibt die Möglichkeit, einem GamerIn während eines Livestreams Geld zu spenden.

Neben den zurzeit beliebten Spielen wie zum Beispiel: Fortnite, Leagues of Legend, Counterstrike oder Minecraft, werden auch e-Sport-Ereignisse bei Twitch übertragen. Die meisten Inhalte auf Twitch sind von NutzerInnen, aber es gibt andere Inhalte, die auf Twitch gezeigt werden. Es gibt beispielsweise auch Streams zum Programmieren, Zeichnen, Basteln und vielen anderen Dingen aus dem Alltag.

Warum ist Twitch für Jugendliche so spannend?

Bei Twitch können Jugendliche ihr Hobby mit anderen teilen und Computerspiele aus einer anderen Perspektive live miterleben. Sie können sich direkt mit ihren Gaming-Idolen austauschen und ihre Fähigkeiten in einem bestimmten Spiel verbessern. Außerdem ist es wahrscheinlich auch so interessant, da sie mit dieser App durch ihre Fähigkeiten auch Geld verdienen können.

Was ist problematisch an dem Angebot?

Die Altersfreigabe der App ist eigentlich 18 Jahre, aber Twitch erlaubt bereits eine Registrierung ab 13 Jahren, wenn die Eltern die Nutzung der Plattform beaufsichtigen. Eine Überprüfung, ob das bei der Anmeldung angegebene Alter stimmt, findet aber nicht statt.

Da die dort gezeigten Spiele nicht gefiltert werden und es keine Altersangaben gibt, ist es leicht möglich auch auf gewaltvolle, angstmachende und sexualisierte Inhalte stoßen. Daher wurde die Plattform als für Kinder und Jugendliche nicht geeignet eingestuft.

Ein weiterer kritischer Punkt ist die Kostenfalle. Wenn ein Fan seinen oder ihren LieblingsspielerInnen während des Livestreams Geld überweist, wird das von dem/der GamerIn zeitgleich kommentiert. Diese Art der persönlichen Rückmeldung kann vor allem jüngere Zuschauende dazu verleiten, immer mehr Geld zu spenden.

Außerdem besteht die Gefahr, dass Erwachsene Kontakt mit den jugendlichen UsernInnen aufnehmen und es zu Cybergrooming kommt. Dies ist vor allem deshalb möglich, weil sich NutzerInnen, die nur Live-Streams verfolgen, nicht registrieren müssen.

 

Logo Telegram

Telegram

Telegram ist ein kostenfreier Messenger, der mit einer besonders hohen Sicherheit wirbt. Auch bei Telegram müssen sich NutzerInnen mit einer Handynummer registrieren. Wie bei anderen Messenger-Diensten können Chats mit einzelnen aber auch mit einer Gruppe von bis zu hundert Personen eingerichtet werden. Auch bei Telegram lassen sich Bilder, Videos, Audiodateien und Emojis versenden.

Was fasziniert Jugendliche besonders an dem Angebot?

Wie auch WhatsApp ermöglicht Telegram eine schnelle und kostenlose Möglichkeit, mit anderen in Kontakt zu treten. Darüber hinaus ist die App zumindest in Teilen sicherer und bietet Funktionen, die WhatsApp und andere Messenger-Dienste nicht aufweisen.

Das besondere bei Telegram sind die „Geheimen Chats“, bei denen Nachrichten nicht auf den Servern des Anbieters gespeichert werden. Damit soll verhindert werden, dass Nachrichten in irgendeiner Form abgefangen und mitgelesen werden können. Außerdem gibt es die sogenannte „Selbstzerstörungsfunktion“, was bedeutet, dass nach einer festgelegten Zeit die gesendete Nachricht automatisch verschwindet.

Was ist problematisch an dem Angebot?

Trotz Verschlüsselungen und geheimen Nachrichten bleibt die App nicht ganz unproblematisch. Da die Funktionen von Telegram letztlich die gleichen sind wie bei WhatsApp und das Kommunizieren im Mittelpunkt steht, können Gefahren wie Sexting und Cybermobbing nicht ausgeschlossen werden. Versendete Bilder oder Videos können von dem/der EmpfängerIn ebenfalls weitergeleitet werden. Wenn man sich nicht mit der Handynummer, sondern mit einem Nutzernamen registriert, ist besondere Vorsicht geboten. Solche Profile sind öffentlich, sodass auch Personen, die deine Handynummer nicht haben, Kontakt aufnehmen können. Der Messenger-Dienst benötigt außerdem Zugriff auf das Adressbuch und auch hier werden deine Kontakte auf Telegram-Servern dauerhaft gespeichert.

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Soziale Netzwerke

In sozialen Netzwerken kannst du dich mit deinen FreundInnen austauschen, neue Leute kennen lernen, Fotos und Videos mit anderen teilen und vieles mehr. Du präsentierst dich meistens mit einem eigenen Profil, in welchem du Informationen über dich preisgeben kannst, wie zum Beispiel deinen Wohnort, dein Geburtsdatum, deine Hobbys oder deine Interessen.

Überlege genau, welche Informationen, Fotos und Videos du online stellst und sei dir bewusst, dass sie für immer im Internet bleiben werden und von Anderen verwendet werden könnten.


Bunte Seifenblase vor verschwommenem Hintergrund

Meine Bubble - Deine Bubble

Eine Filterblase oder Informationsblase entsteht, sobald nur noch bestimmte Informationen in deinem sozialen Netzwerk, in deiner Timeline oder bei den Suchergebnissen angezeigt werden. Das heißt, du bekommst nur Informationen, die bereits zu dir passen - zu deinem Outfit, deinem Alter, deinem Musikgeschmack, deinen politischen Einstellungen und so weiter.

Viele Websites und soziale Plattformen verwenden Informationen über dich und deine Interessen um dir Angebote darzustellen, die zu dir passen. Es werden oft Informationen wie dein Standort, dein Suchverlauf, dein Klickverhalten aber auch deine Vorlieben, Interessen oder deine geposteten Bilder analysiert. Dies geschieht auch während du online bist und wird von sogenannten Algorithmen gemacht. Algorithmen sind Programme, die für dich den passenden Inhalt herausfinden. Sie funktionieren somit für dich wie ein Filter. Sie erzeugen die Filterblase, die oft auch Echokammer genannt wird.

Inhalt, der auf dich zugeschnitten ist, kann zum Beispiel Werbung sein. Vielleicht ist es dir schon einmal passiert, dass du auf Amazon die neuesten Kopfhörer gesucht hast, die du kurz darauf auch auf Facebook angezeigt bekommen hast. Das geschieht auf Grund der Analyse deines online Verhaltens. Doch nicht nur Werbung ist personalisiert, auch die Suchergebnisse von Google werden beispielsweise auf dich abgestimmt. So werden Suchergebnisse, die relevant für dein Alter oder deinen Standort sind, zuerst angezeigt. Auch dein Newsstream auf Facebook und Instagram ist gefiltert. Es werden dir primär die Posts gezeigt, die laut Algorithmus am besten zu deinen Interessen, Hobbys und Einstellungen passen.

Filterblasen können Vorteile haben. Siehst du dir ein Produkt an und bekommst danach automatisch eine Information darüber, dass dieses Produkt beispielsweise in Aktion ist, kannst du davon profitieren. Experten und Expertinnen üben aber auch Kritik an der personalisierten Internetnutzung. Ein Nachteil ist, dass uns die gefilterte Suche davor bewahrt neue Ideen, Themen und wichtige Informationen zu bekommen. Des Weiteren kann sie den Eindruck erwecken, dass nur die Dinge existieren, die uns bereits bekannt sind und von denen wir bereits überzeugt oder begeistert sind. Dies hat zur Folge, dass gegenteilige Meinungen, alternative Angebote oder zusätzliche Informationen gefiltert werden. Es kommt dabei zur "Echokammer", in der die NutzerInnen immer wieder in ihrer bereits bestehenden Meinung bestätigt werden. Eli Pariser, ein bekannter Internetaktivist, schreibt dazu: „Eine Welt, die aus dem Bekannten konstruiert ist, ist eine Welt, in der es nichts mehr zu lernen gibt“.

Jeder und jede befindet sich in einer Filterblase, manche sind schwächer, manche stärker. Wichtig ist, dass wir uns unserer Filterblase bewusst sind.

SaferInternet hat für dich 4 Tipps, die dir helfen können, aus deiner Filterblase auszubrechen:

  • Anderen Inhalten/Personen folgen: Gerade in sozialen Netzwerken ist es wichtig, auch Inhalten und Personen zu folgen/zu liken, mit denen man sich sonst eher nicht beschäftigt. Das können politische Parteien sein, die man nicht wählen würde oder aber auch Personen, deren Meinung man nicht unbedingt teilt.
  • Tools oder alternative Suchmaschinen nutzen: Die Nutzung von alternativen Suchmaschinen wie Duckduckgo oder Unbubbleermöglichen es ganz ohne Personalisierung, Informationen im Internet zu suchen. Alternativ lassen sich auch Add-ons wie Ghostery (auch als App verfügbar) installieren, welche das Tracking durch Facebook oder Google stark einschränken.
  • Quellen- und Medienkritik: Die Informationen, welche in den eigenen Sozialen Netzwerken dargestellt werden, sollten regelmäßig überprüft und hinterfragt werden. Gerade bei hoch emotionalen Themen ist man schnell verleitet, auch sogenannten Fake-News zu glauben.
  • Andere (analoge) Medien nutzen: Vertraue nicht alleine auf digitale Informationen! Andere Medien wie Zeitungen, Fernsehen oder Radio ermöglichen es, einen anderen Blick auf gewisse Dinge zu werfen und sich damit auseinanderzusetzen.

Kopf eines Roboters aus Metall

Bots

Bots sind Computerprogramme, die dazu entwickelt wurden, um im Internet Aufgaben selbstständig zu erledigen. Was sie zu erledigen haben, bestimmen die EntwicklerInnen von Bots. Die bekanntesten unter ihnen sind „Social Bots“, „Chat Bots“ und „Game Bots“.

Wir können in sozialen Netzwerken Social Bots begegnen, die zum Beispiel vorgefertigte Kommentare unter Diskussionen hinzufügen. Sie machen den Anschein, als wären sie echte Menschen, weil sie auf das Thema einer Diskussion eingehen und sogar ein eigenes Profil haben, wie richtige Menschen. Meistens sind sie dazu da, um Diskussionen in eine bestimmte Richtung zu lenken, was oft bei Beiträgen von PolitikerInnen aber auch bei umstrittenen Themen passieren kann. Social Bots können so programmiert werden, dass sie von selbst regelmäßig Beiträge zu aktuellen Themen verfassen. Sie reagieren auf bestimmte Begriffe in Kommentaren von anderen UserInnen.

Im Gegensatz zu Social Bots sind Chat Bots in den meisten Fällen klar erkennbar, da es sich bei ihnen um Angebote handelt, die von Unternehmen programmiert wurden, um uns den Alltag zu erleichtern. Es gibt zum Beispiel Chat Bots, die uns an Termine erinnern, über günstige Parkmöglichkeiten in der Nähe informieren und, wie die bekanntesten Chat Bots Siri und Google Now, auf unsere Frage, wie das Wetter wird, eine Antwort geben können.

Game Bots können wir in Online-Spielen begegnen. Dort werden sie von Spielenden dazu verwendet, bestimmte Aufgaben zu lösen, ohne dass die Spielenden selbst aktiv sein müssen. In vielen Ländern werden sie zum Kauf angeboten. KundInnen sind nicht selten Spielende, die mehrere Accounts im Spiel haben und zum Teil sogar mehrere Bots für sie spielen lassen. Sie werden für verschiedenste Spiele und Aufgaben programmiert, sodass sie zum Beispiel Kriege führen, ganze Levels durchspielen oder Gegenstände im Spiel sammeln, die die Spielenden an andere verkaufen. Game Bots sind nicht gerne gesehen, da sie nur schwer zu besiegen sind und bei beliebten Spielen in der Weltrangliste ganz oben stehen.

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Angebot für Schulen und außerschulische Einrichtungen

Das InfoEck bietet in Kooperation mit Saferinternet.at Workshops für Schulklassen, Lehrende, Eltern und MitarbeiterInnen in außerschulischen Einrichtungen an. Dabei wird individuell auf die Bedürfnisse der jeweiligen Standorte und Zielgruppen eingegangen. Zur Auswahl stehen Workshops für SchülerInnen, Elternabende und spezielle Trainings für Lehrende und Menschen, die in außerschulischen Institutionen mit Kindern und Jugendlichen arbeiten.

Alle Informationen gibt es bei den MitarbeiterInnen im InfoEck oder auf der Website von Saferinternet.

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Links und Anlaufstellen

Arbeiterkammer Tirol Konsumentenschutz, Rechtsberatung bei Internetbetrug
BuPP Informationen zu digitalen Spielen und Auflistung empfehlenswerter Spiele
Internet Ombudsstelle Kostenlose Online-Beratung vor allem zum Thema Online-Shopping
ISPA Kostenlose Informationen zur Förderung der Online-Medienkompetenz von Kindern und Jugendlichen
Kinder- und Jugendanwaltschaft Tirol Rechtliche und kostenlose Beratung für Kinder, Jugendliche und Erziehungsberechtigte
mimikama Internationale Koordinationsstelle zur Bekämpfung von Internetmissbrauch und Meldestelle für verdächtige Internetinhalte
Österreichisches E-Commerce-Gütezeichen Auflistung seriöser Online-Shops
Rat auf DrahtOnline-Beratung und Telefonhilfe für Kinder und Jugendliche
Saferinternet Informationen zu aktuellen Trends, Gefahren sowie kostenlose Broschüren und Privatsphäreleitfäden zum Downloaden oder Bestellen
Stopline Anonyme Online-Meldestelle für illegales Material im Internet wie zum Beispiel kinderpornographische oder rassistische Inhalte.
Watchlist Internet Informationen und Hilfe bei Internetbetrug