Fake und Betrug


In einer Welt der digitalen Information, sozialen Netzwerke und globalen Vernetzung werden wir praktisch von Meldungen und Nachrichten überflutet. Dabei stellt sich die Frage, was ist echt und glaubwürdig? Sogenannte "Fake News" sind überall zu finden und du solltest auf der Hut sein und nicht immer sofort alles glauben, was du online liest beziehungsweise siehst!

Hier findest du Informationen zu folgenden Themengebieten

 

Laptopbild mit dem Schriftzug Fake News auf dem Bildschirm

Fake News

Bei Fake News handelt es sich um Nachrichtenartikel, die bewusst falsche Informationen verbreiten um LeserInnen in die Irre zu führen. Manchmal handelt es sich bei Falschnachrichten aber um unbeabsichtigte Fehler, Gerüchte, Satire oder irreführende Berichte, die nicht gänzlich falsch, aber aus dem Zusammenhang gerissen wurden.

Eine Unterscheidung in Desinformation, Malinformation und Fehlinformation ist hilfreich, da sie deutlich zeigt, was Fake News von anderen Falschnachrichten unterscheidet:

  • Desinformation: Falsche Nachrichten, die veröffentlicht werden, um mit Absicht Schaden anzurichten. Hier handelt es sich um Fake News.
  • Malinformation: Wahre Begebenheiten, die aber mit Absicht aus dem Kontext gerissen werden, um Schaden anzurichten. Unter diese Kategorie fällt zum Beispiel Propaganda.
  • Fehlinformation: Falsche Informationen, bei denen dem/der UrheberIn nicht bewusst ist, dass es sich um einen Fehler handelt. Dazu gehören immer wieder auch Artikel aus seriösen Medien, besonders wenn zu noch laufenden Ereignissen berichtet wird. Manchmal passierten auch erfahrenen JournalistInnen unbeabsichtigte Fehler oder sie verbreiten Gerüchte, weil sie auf die Schnelle noch nicht genug Zeit hatten, diese zu überprüfen.


Satire wird gelegentlich auch mit Fake News verwechselt. Auf Webseiten wie Der Postillon oder Die Tagespresse werden Nachrichten absichtlich und auffällig gefälscht. Sie dienen jedoch der Unterhaltung und versuchen durch Übertreibungen auf aktuelle Themen aufmerksam zu machen.

WO TREFFE ICH AUF FAKE NEWS?

Fake News gibt es zu verschiedensten Themen: PolitikerInnen oder Parteien werden absichtlich besonders gut oder besonders schlecht dargestellt. Auch Geschichten über eine besonders effektive Diät, eine spektakuläre Entdeckung oder scheinbar übernatürliche Ereignisse können Fake News sein. Sie alle haben das Ziel, möglichst oft geteilt zu werden – wodurch sich die Falschmeldungen noch schneller verbreiten.

Das aktuelle Tagesgeschehen, Nachrichten und Infos werden immer mehr über das Smartphone bezogen. Genutzt werden neben gängigen Nachrichtenplattformen besonders die Suchmaschine Google und oft soziale Netzwerke wie Instagram, Facebook oder YouTube. Problematisch ist, dass in diesen Netzwerken oft nicht erkennbar ist, ob es sich um qualitativ hochwertig recherchierte Information handelt, um Stimmungsmache oder bewusste Täuschungen und Falschmeldungen.

 

WIE KANN ICH FAKE NEWS ERKENNEN?

Fake News widersprechen vielem, was wir bisher gelernt und gelesen haben. Sie sorgen für Überforderung und Verwirrung, so dass man sich oft nicht mehr sicher ist, was man noch glauben kann und was nicht.

Aber: wir können etwas dagegen tun. Und zwar können wir Informationen, die wir im Netz lesen, einem Faktencheck unterziehen. Dabei können wir uns Schritt für Schritt überlegen, ob eine Information glaubwürdig ist oder ob es sich dabei um eine Falschnachricht handelt.

Anleitung für den Faktencheck in fünf Schritten

Tipp: Frag nach!

Du bist dir immer noch nicht sicher, ob es sich bei einer Nachricht um Fake News handelt? Komm ins InfoEck oder info [at] infoeck [dot] at (schreib) uns! Wir unterstützen dich gerne beim Faktencheck!

LINKS FÜR DEINEN FAKTENCHECK:

Du kannst für die umgekehrte Bildersuche Googleoder tineyebenützen. Hier findest du eine Anleitung.

Besonders aktuell sind folgende Faktencheckerseiten:

YouTube-Videos kannst du unter citizenevidence.amnestyusa.org nachverfolgen.

WAS KANN ICH TUN, WENN ICH FAKE NEWS ENTDECKT HABE?

Verbreite zweifelhafte Meldungen nicht weiter!

  • Sollten andere NutzerInnen eine Falschmeldung teilen, weise sie höflich darauf hin.
  • Bei fehlerhaften Beiträgen kannst du auch den/die AutorIn kontaktieren und sachlich darauf hinweisen.
  • Melde Fake News auf Webseiten wie mimikama oder Correktiv.

WAS TUN BEI FAKE NEWS IM FREUNDESKREIS?

Wir bekommen viele unserer Nachrichten über soziale Medien. Da kommt es schon mal vor, dass uns ein/eine FreundIn eine Verschwörungstheorie oder Fake News weiterleitet. Was kannst du in diesem Fall tun?

  • Stillschweigen könnte als Zustimmung gesehen werden. Daher solltest du dir überlegen, die Person darauf hinzuweisen, dass es sich bei der Nachricht um eine Falschmeldung handelt.
  • Du kannst mit der Person gemeinsam einen Faktencheck der Nachricht machen. Ihr könnt euch dabei an den Leitfaden oben halten.
  • Höre der Person zu. Nimm ihre Sorgen ernst und werte sie nicht ab.
  • Beziehe trotzdem klar Stellung gegenüber gewalttätigen oder diskriminierenden Inhalten.


Wenn du das Gefühl hast, dass du Unterstützung brauchst, kannst du folgende Stellen kostenlos und anonym kontaktieren:

 
NOCH FAGEN? IN DIESEM SEHENSWERTEN VIDEO FINDEST DU DAS THEMA KURZ UND PRÄGNANT ERKLÄRT: „EXPLAIN-IT ERKLÄRVIDEOS: FAKE NEWS UND SOCIAL BOTS

MEHR INFORMATIONEN

Mimikama: Der Verein zur Aufklärung gegen Internetmissbrauch richtet sich gegen jeglichen Missbrauch des Internets zu kriminellen Zwecken. Schwerpunktthemen sind unter anderem Spam, Betrug, Phishing und Falschmeldungen.

CORRECTIV ist ein gemeinnütziges Recherchezentrum, das es sich zum Ziel gemacht hat, vor gezielten Falschmeldungen zu schützen.

Jugendportal: „Gib Fake News keine Chance“

Saferinternet.at: Alles zum Thema Informationskompetenz.

digi4family.at: Eine Initiative des BMAFJ zur Steigerung der Medienkompetenz von Eltern und Jugendlichen.

Europäische Kommission: So erkennt man Verschwörungstheorien

Zentrum polis – Politik Lernen in der Schule: Fake News und Verschwörungstheorien rund um Covid-19

ISPA –Internet Service Providers Austria: Wahr oder falsch: Hoaxes, bearbeitete Bilder und Fake News

COMPACT Education Group (2020): Leitfaden Verschwörungstheorien

Zurzeit beteiligen sich die Tageszeitungen der österreichischen Bundesländer an der Initiative #Respekt. Darin sammeln sie Artikel zu Fake News und Hass im Netz. Auch die Tiroler Tageszeitung hat dazu einige Artikel veröffentlicht.

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Bild Hacker

Fake-Profile und Hacker

WIE DU SIE ERKENNST UND WELCHE GEFAHREN LAUERN

Profile in Sozialen Medien und in Internetforen können gehackt oder gar kopiert werden. Bei Kopien erstellen die BetrügerInnen Profile mit dem Namen, Profilfoto und Titelbild anderer NutzerInnen. Es werden Freundschaftsanfragen an Personen versendet, die im echten Profil der NutzerInnen in der Freundesliste aufscheinen. Die Anfragen werden häufig bestätigt, da die FreundInnen der Meinung sind, die Person zu kennen.

WIE ERKENNST DU FAKE-FREUNDINNEN UND FAKE-FREUNDE?

  • Solltest du eine Freundschaftsanfrage von einer Person erhalten haben, mit der du davor schon befreundet gewesen bist, kontrolliere ob das alte Profil der- oder desjenigen noch in deiner Freundesliste ist.
  • Wenn ja: Schreib der Person eine Nachricht über ihr oder sein altes Profil! Frag sie oder ihn, ob das wirklich die gleiche Person ist, die dir die neue Anfrage geschickt hat oder ob es sein kann, dass das Profil kopiert wurde.
  • Bist du dir nicht sicher, ob es sich um die Person handelt, als die sie sich ausgibt, verlange Beweise: zum Beispiel über einen Anruf oder die Erzählung eines Ereignisses, dass ihr zusammen erlebt habt.
  • Sei skeptisch, wenn dich jemand über das Internet nach deiner Telefonnummer fragt und gib sie nicht weiter!


WAS KANNST DU TUN, DAMIT DIE GEFAHR GERING IST, DASS DEIN PROFIL KOPIERT WIRD?

  • Stelle bei allen Bildern und Videos sowie den Kommentaren ein, dass diese nur für deine FreundInnen sichtbar sind.
  • Verberge vor unbekannten Personen, die nicht mir dir befreundet sind, Informationen zu deiner Person im Profil: wie zum Beispiel Herkunft, Interessen und Beziehungsstatus.
  • Die Freundesliste sollte nicht für jede oder jeden sichtbar sein. Der/die TäterIn weiß somit nicht, mit wem du befreundet bist und kann deshalb keine Freundschaftsanfragen verschicken.
  • Gib regelmäßig deinen eigenen Namen in die Suchleiste ein um zu sehen, ob jemand dein Profil kopiert hat.

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IT-Kriminalität

Kriminelle im Internet sind meist nicht nur auf Geld aus, sondern oftmals auch auf die Daten der Opfer. Dabei zeigen sich die Täter und Täterinnen besonders einfallsreich und vielfältig. Zahlreiche Produkte oder Leistungen werden nach erfolgter Bezahlung nicht geliefert.

 

Bild IT-Kriminalität

NOTFALL-E-MAIL
Hierbei versuchen die BetrügerInnen über falsche E-Mails an die Zugangsdaten der Opfer zu gelangen. Wenn ein sogenannter „Phishing“-Angriff erfolgreich verläuft, wird von den gehackten Konten aus eine E-Mail an alle dort gespeicherten Konten verschickt. In dieser Notfall-E-Mail wird dann vorgegeben, dass der/die BesitzerIn des E-Mail-Accounts Hilfe braucht und meist Bargeld benötigt.

 
IDENTITÄTSDIEBSTAHL
Dabei handelt es sich um den Versuch an persönliche Angaben wie beispielsweise Reisepassdaten, Versicherungsdaten und Ähnliches zu gelangen. Mit dem gewonnenen Wissen können dann falsche Accounts angelegt und im Namen der Opfer Käufe getätigt werden. Überlege dir immer sehr gut, welche Daten du von dir preisgibst!

 
MONEY MULE
Opfer werden per E-Mail mit einer scheinbar guten Verdienstmöglichkeit gelockt und aufgefordert, ihr Konto für eine Geldtransaktion zur Verfügung zu stellen. Beachte, dass du dich mit solchen Handlungen der Geldwäscherei oder ähnlicher Vergehen strafbar machen könntest. Außerdem besteht die Gefahr, dass die gewonnenen Daten auch für missbräuchliche Zwecke eingesetzt werden könnten.

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Links und Anlaufstellen

AK Tirol: Konsumentenschutz, Kostenlose Hotline 0800 / 22 55 22 – 1818
Internetmeldestelle des Bundeskriminalamtes unter against-cybercrime [at] bmi [dot] gv [dot] at (against-cybercrime@bmi.gv.at)
Internet Ombudsstelle: Kostenlose Schlichtung und Hilfe bei Problemen im Internet und der Entfernung von unerwünschten Inhalten
Kriminalprävention: österreichweit kostenlos – 05 9133/70 33 33
mimikama: Internationale Koordinationsstelle zur Bekämpfung von Internetmissbrauch und Meldestelle für verdächtige Internetinhalte
Rat auf Draht: Online-Beratung und Telefonhilfe für Kinder und Jugendliche
Saferinternet.at: Informationen zu aktuellen Trends, Gefahren sowie kostenlose Broschüren und Privatsphäreleitfäden zum Downloaden oder Bestellen
Stopline: Anonyme Online-Meldestelle für illegales Material im Internet wie zum Beispiel kinderpornographische oder rassistische Inhalte.
Watchlist Internet: Informationen und Hilfe bei Internetbetrug