Persönlichkeitsrechte im Internet

von InfoEck der Generationen
17. Juli 2023

Persönlichkeitsrechte im Internet

Welche Rechte gibt es und was kannst du tun, wenn diese verletzt werden?

Jeder Mensch besitzt von Geburt an sogenannte Persönlichkeitsrechte. Diese sollen die Würde eines jeden Menschen schützen und ihn vor Eingriffen in seine Persönlichkeit, seine Freiheit und seine Privatsphäre durch andere bewahren. So wie im realen Leben gibt es auch im Internet Rechte, die verletzt werden können. Ob das Persönlichkeitsrecht einer Person verletzt wird, muss durch eine Abwägung zwischen den Rechten und den Interessen der beteiligten Personen entschieden werden (z. B. das Recht auf freie Meinungsäußerung mit dem Recht auf Schutz der Ehre). 

Welche Persönlichkeitsrechte sind im Internet besonders wichtig?

Recht am eigenen Bild 

  • Keine Veröffentlichung von Fotos im Internet, auf denen du bloßgestellt oder herabgesetzt wirst
  • Keine Verwendung deiner Fotos für Fake-Accounts 

Recht auf Schutz der Privatsphäre

  • Keine Veröffentlichung privater Informationen im Internet ohne deine Zustimmung
  • Keine Veröffentlichung geheimer Tagebucheinträge oder vertraulicher Notizen im Internet

Recht auf Datenschutz

  • Keine unerlaubte Erfassung und Verwendung deiner persönlichen Daten
  • Keine unerlaubte Weitergabe deiner persönlichen Daten an Dritte 

Recht auf Schutz der Ehre

  • Keine öffentliche üble Nachrede oder Beleidigung im Internet 
  • Keine Verbreitung falscher Gerüchte, die dir in deinem beruflichen Fortkommen schädigen

Was kann man tun, wenn die Rechte im Internet verletzt wurden?

Beweise sichern. 
Verschaff‘ dir einen Überblick und dokumentiere die Inhalte, die deine Rechte verletzen – zum Beispiel mit Screenshots. 

Content-Provider kontaktieren. 
Aufforderung des Erstellers des Inhalts („Content-Provider“) zur Löschung – am besten per E-Mail oder mit einem eingeschriebenen Brief. Host-Provider bzw. soziales Netzwerk kontaktieren. Falls man nicht weiß, wer die Inhalte (= Content) erstellt hat, kann auch der Host-Provider – also z. B. den Betreiber eines Online-Forums – oder das soziale Netzwerk kontaktiert werden. Erkläre, dass deine Persönlichkeitsrechte verletzt wurden, verlange die Löschung der Inhalte und ersuche um Auskunft über den Namen und die Adresse der Person, die die Rechte verletzt hat. 

Zur Polizei gehen. 
In schwerwiegenden Fällen – etwa im Fall von Cyber-Mobbing oder Erpressung mit intimen Videos – sollte eine Anzeige bei der Polizei erstattet werden. 

Beschwerde bei der Datenschutzbehörde einbringen. 
Wenn das Recht auf Schutz der personenbezogenen Daten betroffen ist, wende dich an die Datenschutzbehörde (www.dsb.gv.at). 

Anwalt kontaktieren. 
Wenn die Polizei oder Datenschutzbehörde nicht weiterhelfen kann, ermittle den Täter und bringe eine Klage bei Gericht ein. 

Löschung aus Suchergebnissen beantragen. 
Fordere die Betreiber von Suchmaschinen (z. B. Google oder Microsoft Bing) auf, Suchergebnisse mit Links zu rechtsverletzenden Inhalten nicht mehr anzuzeigen („Recht auf Vergessenwerden“).

Um abzuwägen, welche Vorgangsweise im konkreten Fall sinnvoll ist, kontaktiere die Internet Ombudsstelle www.ombudsstelle.at. Die unabhängige Schlichtungs- und Beratungsstelle berät kostenlos und hilft die eigenen Rechte durchzusetzen.

Quelle: Internet Ombudsstelle 


Auf folgenden Seiten erhältst du noch weitere Infos:

ℹ️ Rat auf Draht 

ℹ️ Safer Internet 

ℹ️ InfoEck-Website