Gegen Hass im Netz

von InfoEck der Generationen
30. April 2021
Regenbogenfahne, Fight Hate (engl.)

Beschimpfungen, Beleidigungen, Bedrohungen, diskriminierende und verletzende Kommentare oder Verhetzung – leider sehen wir in Sozialen Medien immer wieder solche Inhalte. Du möchtest wissen, was du dagegen tun kannst? Unser Tipp: Nicht bloß zuschauen, sondern aktiv werden gegen den Hass im Netz. Wie das geht, erfährst du hier.

Seit 1. April 2021 gilt in Österreich das Kommunikationsplattformen Gesetz (KoPl G). Es besagt, dass Soziale Netzwerke hetzerische und diskriminierende Kommentare löschen müssen. Das muss innerhalb von 24 Stunden oder in komplizierteren Fällen 7 Tagen passieren. Dieses neue Gesetz gilt für Plattformen mit mehr als 100.000 NutzerInnen und einem Umsatz von mehr als 500.000 Euro.

Die Beiträge müssen „strafrechtlich relevant“ sein, damit sie gelöscht werden. Das gilt zum Beispiel für:

  • Hassrede, Herabwürdigung religiöser Lehren, Verhetzung, nationalsozialistische Wiederbetätigung
  • Bedrohung, Erpressung, Nötigung
  • Beleidigungen, Belästigungen, beharrliche Verfolgung/Stalking bzw. Cyber-Stalking
  • Aufforderung zu terroristischer Straftaten oder deren Gutheißung
  • Unbefugte Bildaufnahmen wie pornographische Darstellungen Minderjähriger
  • Anbahnung von Sexualkontakten zu Unmündigen bzw. Cyber-Grooming
  • Auf Facebook und Instagram gibt es bereits eine neue Meldefunktion für das KoPL G. Wie du Kommentare melden kannst, erfährst du in den Anleitungen von Safer Internet: Anleitung für Instagram und Anleitung für Facebook.

Scheue dich nicht, Hass im Netz zu melden und nütze diese neue Meldefunktion!

ZIVILCOURAGE ZEIGEN!

Es gibt viele weitere Möglichkeiten gegen sexistische, antisemitische, homophobe oder gewaltverherrlichende Posts und Kommentare vorzugehen.

Solidarität mit den Betroffenen: Wenn nicht du selbst sondern eine andere Person Ziel des Hasses ist, kannst du sie unterstützen, indem du sie persönlich anschreibst oder ansprichst. Das zeigt ihr, dass sie nicht alleine ist.

Hol dir Hilfe: Es gibt einige Anlaufstellen, an die du dich wenden kannst.

  • Ban Hate App der Antidiskriminierungsstelle Steiermark
  • 147 Rat auf Draht Hotline für Kinder und Jugendliche
  • Beratungsstelle Extremismus Anlaufstelle für alle Arten von Extremismen, seien sie religiös argumentiert oder politisch begründet
  • Internet Ombudsstelle Anlaufstelle bei Problemen im Internet
  • Kinder- und Jugendanwaltschaft Tirol Beratung und Unterstützung für Kinder und Jugendliche
  • Polizei: Die Polizei geht gegen Internetkriminalität vor und muss auch Hass im Netz ernst nehmen. Wenn du dich bedroht fühlst, gemobbt oder diskriminiert wirst, kannst du dich an deine nächste Polizeidienststelle wenden. Welche Äußerungen im Netz strafbar sind, kannst du auf der Website von Safer Internet nachlesen.
  • Stopline Anlaufstelle bei nationalsozialistischer Wiederbetätigung und Kinderpornographie
  • ZARA Beratung und Meldemöglichkeit bei Hasspostings und rassistischen Inhalten


Zeig Hatern, dass das Netz nicht ihnen gehört:

Wenn du auf Hassrede antworten möchtest, solltest du den Algorithmus der Sozialen Medien beachten. Denn je mehr Reaktionen ein Post bekommt, umso häufiger scheint er auf. Das bedeutet, dass du am besten auf Posts, in denen es von Anfang an um Hass geht, nicht antwortest um den Algorithmus nicht „zu füttern“. Häufen sich jedoch unter einem ursprünglich neutralen Post hasserfüllte Kommentare, kannst du darauf reagieren. Bleib dabei ruhig und sachlich, führe Argumente an und vermeide es, beleidigend zu werden. Manchmal hilft auch ein Witz, solange er nicht auf Kosten einer anderen Person gemacht wird. Wenn dir keine schlagfertige Antwort einfällt, kannst du auch einfach mit einem Sticker oder GIF Hassrede aufzeigen. Du findest diese auf Bitte was?! und Schneller Konter.

Du hast auch die Möglichkeit, Hater zu blockieren und zu melden. Anleitungen dazu findest du bei Safer Internet.